Im Folgenden geht es um verdecktes Arbeiten im Sinn von: die Klient_innen sprechen das zugrundeliegende Thema nicht aus, sondern es werden z.B. die damit zusammenhängenden Gefühle bearbeitet. Es ist also verdeckt aus Wahl und Sicht der Klient_innen. Es bedeutet nicht, dass ich als Thera* unabgesprochen und heimlich eine Hypnose anwende, um Personen zu etwas zu bringen!

Warum verdeckt arbeiten?

Nicht in den Geschichten hängenbleiben – weniger Narrativ

In unseren Problemtrancen hängen wir sehr an den Geschichten fest, die wir uns zu unserem Problem erzählen. Also nicht nur die Erlebnisse selbst, sondern all unsere Interpretationen, warum etwas wie wo war oder ist, und je länger wir reden, desto komplexer und verworrener wird die Problemlandschaft, sowohl für uns selbst als auch für Personen, die hilfreich mit uns arbeiten wollen.

Scham- und schuldbehaftete Erlebnisse dürfen privat bleiben

Oft hängen uns Erlebnisse nach, weil wir beim Gedanken daran starke Scham oder Schuld verspüren. Diese Erlebnisse können sehr belastend sein – und in der daraus folgenden Vermeidungshaltung erstaunlich stark unser Leben beeinflussen. Doch gerade aufgrund der Scham und Schuld ist die Hürde, über die konkreten Erlebnisse zu sprechen, extrem hoch.

Doch es muss überhaupt nicht über die konkreten Erlebnisse gesprochen werden, um eine Heilung zu erfahren! Manchmal ist es hilfreich und gut, über Erlebnisse zu sprechen, auch gerade einer Thera* wie einem (letzten) Zeugen gegenüber, aber oft auch nicht. Und es ist nicht zwingend notwendig für eine Heilung.

Es geht nicht darum, etwas in Therapie aufzurollen oder zu gestehen oder zu beichten. Es geht darum, die damit verbundenen starken, als negativ empfundenen Gefühle zu verarbeiten und loszulassen, und dies ist oft möglich, ohne die Erlebnisse selbst aufzurollen.

Tatsächlich ist es nach der Gefühlsverarbeitung oft viel leichter, über diese Erlebnisse zu sprechen, weil sie dann nicht mehr belasten. Aber auch hier gilt – es muss auch danach nichts erzählt werden.

Konkrete Methoden

Meine Lieblingsmethoden für verdecktes Arbeiten sind:

  • PEP (Prozess- und embodiment-fokussierte Psychotherapie) mit den Big 5 der Lösungsblockaden (außer dem Selbstwerttraining, da dort mit den Glaubenssätzen explizit gearbeitet werden muss.
  • Problem-Lösungs-Gymnastik
  • Arbeiten über Augenpositionen (Weiterentwicklung von Brainsp*tting)

Mit all diesen Methoden habe ich auch an eigenen Themen offen (Thema aussprechen) und verdeckt (Thema nicht aussprechen) gearbeitet und bin immer wieder begeistert von der hohen Wirksamkeit.

Es gibt heute viele gute und schnellwirkende Lösungsansätze, um wenigstens den nervigsten alten Mist aufzuräumen. Gönnt es euch, bei welchen Thera* auch immer <3