Den folgenden Text habe ich Januar 2020 veröffentlicht. Inzwischen habe ich mich weiter mit Misophonie beschäftigt und einen großen Übersichtsartikel mit neuen Erkenntnissen veröffentlicht.

Wenn du einen Einblick in meine konkreten Ansätze erhalten möchtest, höre bitte in meine Trance-Dateien zur Unterstützung bei Misophonie rein.

Schon erlebt?

  • Im Zug packt vier Reihen vor dir jemand sein Brötchen aus und mampft vor sich hin…
  • Im Kino essen Leute schmatzend Popcorn…
  • Auf dem Wochenende mit Freunden reißt jemand die Chipstüte auf und fängt an zu knirschen…

… und du bist sofort auf 180 und extrem wütend auf diese Leute, die nicht leise essen können und wollen, so wütend, dass du ihnen am liebsten eine reinhauen würdest?

Dann leidest du vielleicht an Misophonie, dem „Hass auf Geräusche“.

Die Ursachen für diese Reaktion sind noch ungeklärt – vielleicht gibt es auch unterschiedliche je Person. Die Effekte nach außen können leider recht schwerwiegend sein. Von anderen ist die Gefühlslage kaum nachvollziehbar, und die oft damit auftretenden Aggressionen oder das hastige Verlassen der Gruppe kann im Familien- und Freundeskreis zu echten Schwierigkeiten führen. Schließlich möchte niemand, der gerade noch gemütlich neben dir sass, unvermittelt heruntergeputzt werden für etwas, wofür diese Person sich keiner Schuld bewusst ist.

Ich kam aufgrund einer betroffenen Person im Familienkreis dazu, mich mit dem Thema zu beschäftigen, und es stellte sich heraus, dass hypnotherapeutische Sitzungen helfen können!

Grundlegend kann eins mehrere Ansätze fahren:

Aufmerksamkeit (Fokus) und Wertung entziehen: das Geräusch vorbeiziehen lassen, ignorieren, es als unwichtig betrachten – auf diese Weise dem eigenen System beibringen, dass es sich nicht um einen Angriff handelt. Dazu auch Wertungen wie „diese Person kann wohl nicht richtig essen!“ loslassen.

Reframing (Umdeutung) der Geräusche: hierbei verbindet eins die Geräusche von z.B. knirschenden Chips mit anderen, positiveren verbundenen Geräuschen in einem Kontext von „die können nicht anders“ (um das häufig auftretende Gefühl von „das machen die anderen absichtlich!“ zu reduzieren).

Veränderung der Geräuschverarbeitungskette: es ist ja nicht das Geräusch an sich, sondern die Verarbeitungskette, die einen Effekt hat. In der Hypnose kannst du beispielsweise selbst auf die Suche gehen, ob das Geräusch gar nicht ankommen soll (als hättest du einen fantastischen selektiven lärmunterdrückenden Kopfhörer auf), ob das Geräusch in einem Filter in deinem Gehirn stecken bleibt, oder ob du da oben vielleicht eine Schaltzentrale von Drehreglern hast, an denen du selbst steuern kannst, wie viel noch verarbeitet werden soll.

Besonders bei Gruppentreffen war es fürchterlich. Das sind meine Freund•innen, also warum fühlt es sich so an, als ob sie mich mit ihrem crunchen, schmatzen und kauen vorsätzlich ärgern wollen? Ich habe die Aggressionsschübe gehasst und bin lieber abrupt gegangen.
Mit der Umwertung funktionierte es schon nach der ersten Sitzung. Der Reiz ist nicht ganz weg, aber meistens nehme ich ihn kaum noch wahr. So ca. einmal jährlich ist eine Auffrischung ganz gut.

Kundix-Stimme

Sitzungen zur Misophonie können nach einem Vorgespräch in meiner Praxis in Bremen oder auch per Telefon durchgeführt werden.

Wenn du einen Einblick in meine konkreten Ansätze erhalten möchtest, höre bitte in meine Trance-Dateien zur Unterstützung bei Misophonie rein.

Bei dem von mir hier verwendeten modernen Hypnose-Ansatz bleibt deine Steuerungseinheit (das kognitive Denken) mit an Bord und in der Kooperation. Die Idee ist, dass dein Unterbewusstsein aus meinem Angebotsreigen das für dich Passende oder Passend Gemachte auswählt und es gemeinsam mit dem Kognitiven für den Einsatz in der Außenwelt optimiert. Dein konkretes Ziel und das genaue Vorgehen sind Bestandteil des Vorgesprächs.